Eine Klangstrategie: Sonic Branding zur Verbesserung der Customer Journey nutzen

Sonic Branding kann für Unternehmen ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. Während viele mit Soundlogos und Jingles vertraut sind, geht Sonic Branding weit darüber hinaus. Tatsächlich ist es ein Bereich, der noch nicht umfassend erforscht wurde.

Traditionell wurde Sonic Branding meist nur als Ergänzung zur visuellen Markenidentität genutzt. Doch sein Potenzial reicht viel weiter – es kann eine stärkere Integration aller Touchpoints schaffen, mit denen Kunden interagieren. Nach der Pandemie im Jahr 2020, als viele Menschen auf Online-Alternativen umsteigen mussten, erkannten einige Unternehmen das Potenzial von Audio-Branding entlang der gesamten Customer Journey.

Der Hauptgrund dafür war, dass Kunden sich beim Online-Kauf sicher sein mussten, dass sie authentische Produkte von vertrauenswürdigen Marken erwerben. Zusätzliche auditive Hinweise zur Glaubwürdigkeit einer Marke wurden geschätzt, da sie ein Gefühl von Sicherheit und Authentizität vermittelten. Ein Unternehmen, das diesen Ansatz verfolgte, war Mastercard. Sie aktualisierten ihr Branding und führten neue Erkennungsmerkmale ein, darunter auch sensorisches Branding. Dieser ganzheitliche Branding-Ansatz stärkte das Vertrauen der Kunden, dass sie tatsächlich mit der beabsichtigten Marke interagierten.

Sensorisches Branding bezieht alle Sinne mit ein, wobei Klang eine zentrale Rolle spielt. Um ihren Kunden zu signalisieren, dass eine Transaktion sicher über Mastercard abgewickelt wurde, implementierte das Unternehmen akustische Hinweise, haptisches Feedback und markenspezifische Animationen. Die größte Neuerung war eine komplette Sound-Bibliothek, die wiedererkennbar und markenkonform war. Klänge wurden für verschiedene Funktionen wie Website-Interaktionen, Bestätigungen, Fehler, Transaktionen und Statusaktualisierungen eingeführt. So konnten Kunden ebenso leicht hören wie sehen, dass sie Mastercard nutzten.

Dies vermittelte nicht nur ein Gefühl der Sicherheit, sondern sorgte auch dafür, dass Verbraucher das Branding bei jedem Kauf bewusst wahrnahmen. Sie erkannten die Kombination sensorischer Reize und verknüpften die Marke mit ähnlichen Sinneserfahrungen. In einer digitalen Umgebung kann dies zusätzlich die Benutzerführung erleichtern – beispielsweise durch einen Klanghinweis bei einem Fehler oder eine positive Bestätigung, wenn etwas erfolgreich abgeschlossen wurde. Dadurch wird das Navigieren durch das Angebot erleichtert, während Kunden kontinuierlich mit der Marke in Berührung kommen.

Integriertes Marketing ist für Sonic Branding unerlässlich. Die Verwendung desselben auditiven Brandings über verschiedene Touchpoints hinweg steigert die Wiedererkennung und hilft Kunden, sich zu orientieren. Positive Klänge, negative Klänge, Signale für Ungeduld – all diese können nicht nur die Erinnerungsfähigkeit erhöhen, sondern auch Menschen mit Sehbehinderungen unterstützen.

Mastercard steht an vorderster Front dieser Entwicklung und hat ein vollständiges Rebranding durchgeführt – mit zwei ineinander verschlungenen Kreisen und einem einheitlichen Audio-Jingle, der bei jeder Transaktion oder ähnlichen Interaktionen abgespielt wird. Es braucht Zeit, um ein Sonic Branding in den Köpfen der Verbraucher zu verankern, doch sobald es etabliert ist, ist die Markenpräsenz unschätzbar wertvoll.

Die fortschreitende Digitalisierung zwingt Unternehmen dazu, darüber nachzudenken, wie alle Sinne angesprochen werden können, um die Markenpräsenz und die Kundenbindung zu stärken. Audio gewinnt immer mehr an Bedeutung – nicht nur, um Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen zu unterstützen, sondern auch, um die Markenwahrnehmung in den Köpfen der Kunden zu festigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Implementierung von Sonic Branding über Soundlogos und Jingles hinaus eine kraftvolle Strategie für Unternehmen ist. Durch den Einsatz sensorischen Brandings können Unternehmen eine stärkere Verbindung zwischen den verschiedenen Kundenkontaktpunkten schaffen, die Wiedererkennung steigern und ein Gefühl von Sicherheit und Authentizität vermitteln. Sonic Branding birgt enormes Potenzial, und angesichts der Digitalisierung sollten Unternehmen verstärkt darauf setzen, alle Sinne zu aktivieren, um das Kundenerlebnis zu optimieren.